Haus Chonasaru
Hallo liebe Mitglieder des Nexus Noctis
Ich möchte heute mit dem freundlichen Einverständnis von Jeanette die Gelegenheit nutzen, um Euch einen weiteren, vampyrischen Haushalt in deutschsprachigen Raum vorzustellen. Haus Chonasaru ist eine noch recht junge Gemeinschaft, welche sich zusammengefunden hat, um die Existenz einer bis dato noch recht unbekannten Gruppe von Vampyren als Sprachrohr zu dienen.
Jeanette: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine eigene Internetpräsenz zu eröffnen?
Als ich begann, mich vor einigen Jahren bewusst mit dem eigenen Vampyrismus auseinanderzusetzen, entdeckte ich gewisse Eigenarten in meinem Verhalten und der Natur der Art und Weise wie sich dieser mir offenbarte, welche ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht näher zuordnen konnte. Bei näherer Beobachtung und dem Austausch mit anderen Vampyren wurde deutlich, dass es durchaus gravierende Unterschiede im Erleben der sanguinen Praxis gab. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass ich weiterführende Nachforschungen anstellte welche mich letztlich auf den Ferox-Vampyrismus stießen ließen. Gerade der für den Ferox-Vampyrismus ausgeprägte animalische Persönlichkeitsanteil gepaart mit einer spezifischen Form des Shiftens, wie wir es ursprünglich nur von Therians und Otherkins kennen, beschrieb mein eigenes Erleben in exakter Form. Nachdem ich mir dessen bewusst geworden war, folgte eine Phase der Suche nach weiteren Individuen, deren Erleben vergleichbare Anzeichen aufwiesen und wurde letztlich fündig. All diese Stränge führten zu dem Entschluss, eine eigenständige Präsenz zu schaffen, wo Ferox-Vampyre einen geschützten Rahmen finden, um unter ihresgleichen diese Art des Vampyrismus auszuleben und sich in ihrer Entwicklung gegenseitig unterstützen. Die Gestalt eines ferox-vampyrischen Haushaltes resultierte somit als Ergebnis logischer Konsequenzen aus diesem Prozess.
Jeanette: Welche Ziele verfolgt ihr mit Haus Chonasaru?
Haus Chonasaru versteht sich primär als traditionell orientierte Institution für sanguin lebende Vampyre mit überdurchschnittlich animalischen Anteilen. Die sogenannten „Ferox“ bilden in der vampyrischen Gemeinschaft eine gesonderte Gruppe mit individuellen Bedürfnissen und in der Auslebung ihrer Natur entsprechenden Erfordernissen. Diese beinhalten mitunter ein geschütztes Umfeld vor, während und nach dem Shiften, Rückzugsmöglichkeiten sowie einen erfahrenen Umgang mit der Spende, welche aufgrund eines muskulären Kontrollverlusts erhöhter Aufmerksamkeit bedarf und sich entsprechend von klassisch sanguin-vampyrischen Praktiken unterscheiden kann. Zur Erklärung: Der muskuläre Kontrollverlust tritt in der Regel während der Verschiebung der Persönlichkeitsanteile auf und lässt sich anhand einer „Pfotenbildung“, also einer Verkrampfung der Extremitäten, als auch durch unkontrollierte Muskelkontraktionen im Rahmen einer erhöhten Körperspannung erkennen. Diese Symptome sind für das betreffende Individuum ungefährlich und lösen sich in der Regel nach einiger Zeit von selbst wieder.
Das Haus Chonasaru verkörpert somit eine Symbiose vampyrischen und animalischen Seins und bietet hierdurch einen Raum der bewussten Auseinandersetzung und des Erlebens eben dieser. Die Mitglieder des Hauses Chonasaru verstehen sich zudem als Hüter bzw. Wächter subkulturellen Wissens vampyrischer Kultur- und Kunstgeschichte. Sie sind bestrebt, das weltweite Wissen unserer Vorfahren zu erhalten und mit der Neuzeit in Verbindung zu bringen. Hierbei berücksichtigen Sie im besonderen Maße die Vielfältigkeit des gelebten Vampyrismus und all seiner Facetten sowie Ausprägungen sozialer, kultureller als auch struktureller Eigenarten. Des Weiteren setzen wir uns für den Erhalt sowie weiteren Ausbau eines berufs- und gesellschaftsübergreifenden vampyrischen Netzwerkes ein und unterstützen entsprechende Bestrebungen soweit es in unserer Macht liegt.
Jeanette: Auf welchen Themen liegt euer Hauptaugenmerk?
Selbsterfahrung, Weiterentwicklung sowie die Etablierung unseres Selbstverständnisses als Ferox-Vampyre stehen an erster Stelle bei der Formulierung unserer Ziele. Das Haus Chonasaru selbst, lebt eine sinnbildliche Trinität. Im Lauf des Mondes entdecken wir unser eigenes sein und werden. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind daher Gegenstand unserer Gemeinschaft. Als spirituelle Gemeinschaft ist die Geschichte von Haus Chonasaru eng mit der Dualität zweier ägyptischer Gottheiten verbunden, welche in unserem Denken und Handeln elementare Aspekte verkörpern. Die Götter Chonsu und Asar bilden in ihrer Verschmelzung die Grundlage unseres Verständnisses spiritueller Einheit. Dem ägyptischen Pantheon zugewandt entdecken wir in uns die Symbiose von menschlicher und tierischer Identität wieder und zelebrieren diesen Umstand in Form ritueller Handlungen. Jedes Mitglied des Hauses Chonasaru ist bestrebt unsere Werte als Teil der vampyrischen Gesellschaft zu erhalten, vorwärts zu bringen und den jeweiligen Zeiten entsprechend eigenverantwortlich zu gestalten. Die Mitglieder unterstützen und fördern sich hierbei gegenseitig in ihren Bestrebungen, Entwicklungen und persönlichem Wachstum. In Form einer gelebten, geistigen und familiären Verbundenheit praktizieren wir den sanguinen Vampyrismus. Haus Chonasaru bietet somit einen Schutzraum für die freie Entfaltung innerhalb der Gemeinschaft und das Ausleben individueller, animalischer Impulse.
Jeanette: Wen genau möchtet ihr damit insbesondere ansprechen?
Das Angebot des Hauses Chonasaru richtet sich an volljährige, als Ferox definierte Vampyre, welche sich ihrer Natur bereits gewahr sind und entsprechende Impulse ihres Wesens zuordnen können. Geistige Stabilität und eigenverantwortliches Handeln gelten als grundlegende Aufnahmekriterien. Da animalische sowie vampyrische Anteile während der Treffen gleichermaßen forciert und ausgelebt werden, sind diese von allen Mitgliedern in ihren individuellen Formen anzuerkennen und bilden eine notwendige Basis des Vertrauens ineinander. Ebenfalls wird von einer Affinität in Bezug auf Blut ausgegangenen. Als elementarer Teil unserer sanguinen Handlungen wird auch hier ein achtsamer jedoch ebenfalls entspannter Umgang im Kontakt mit Blut vorausgesetzt. Die ferox-vampyrischen Mitglieder unseres Haushaltes setzen sich bewusst mit ihren animalischen Anteilen auseinander und verleugnen diese nicht.
Jeanette: Wen möchtet ihr nicht bei euch sehen?
Neben sich selbst erklärenden Ausschlusskriterien, welche das Alter oder die geistige Zurechnungsfähigkeit betreffen, erwarten wir eine grundsätzliche Bereitschaft unsere Werte und Ansichten mitzutragen. Sowohl unsere ethischen Grundsätze als auch unsere spirituelle Grundlinie bilden unantastbare Grundpfeiler unseres Hauses und sind als solches ein fester Bestandteil eines jeden Mitglieds unserer Gemeinschaft. Vampyre, welche aus schlichten Beweggründen einem vampyrischen Haushalt angehören wollen und sich ansonsten nicht in der ferox-vampyrischen Lebensweise wiederfinden, werden bei uns keine Befriedigung ihrer Bedürfnisse erleben. Haus Chonasaru stellt darüber hinaus keine Anlaufstelle für frisch erwachte Vampyre dar, deren individueller Weg sich noch nicht abzeichnet und vom Bedarf einer anderweitigen Unterstützung geprägt ist. Reine Therians und Otherkins bitten wir um Verständnis wenn wir Ihnen nahelegen, sich anderweitigen Angeboten zu zuwenden, welche ihren Bedürfnissen eher entsprechen.
Jeanette: Existiert eine Altersbeschränkung für die Mitglieder?
Ja, aufgrund der thematischen Bandbreite und der Praxis sanguiner Handlungen setzen wir eine Volljährigkeit unserer Mitglieder dringend voraus.
Jeanette: Gibt es noch erwähnenswerte Besonderheiten von Haus Chonasaru?
Haus Chonasaru definiert sich im weitesten Sinne des Wortes als inklusive Gemeinschaft, deren spirituelle Handlungen und das aktive Ausleben animalischer Anteile unter Ausschluss der restlichen, vampyrischen Subkultur stattfinden. Dennoch agieren wir auch als Sprachrohr ferox-vampyrischer Lebensweisen und informieren, beraten und unterstützen entsprechende Bestrebungen, ein Verständnis jener Pluralität vampyrischer Existenzen als reellen Faktor des vampyrischen Lebens in die Öffentlichkeit der Subkultur zu tragen. Als noch recht junge Gemeinschaft nehmen wir derzeit jedoch nur jeweils sechs Bewerber*innen pro Jahr in unsere Reihen auf, um so eine bestmögliche Konzentration gebührender Aufmerksamkeit garantieren zu können. Unsere Gemeinschaft lebt von realen Treffen und ist darüber hinaus virtuell über §§[http://www.chonasaru.jimdo.com] zu erreichen. Die hinterlegten Texte und Informationen sind passwortgeschützt. Auf persönliche Nachfrage oder per Mail händigen wir dieses jedoch gerne aus. Abschließend bleibt zu sagen, dass Haus Chonasaru nicht gezielt um neue Mitglieder wirbt, sich jedoch immer über interessierte Nachfragen freut.
gefällt mir nicht mehr