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Ehrencodex der sanguinaren Gesellschaft
zugänglich für Besucher
verfasst von Ines Azrael
veröffentlicht am 7. Feb. 2019
Der Ehrencodex der sanguinaren Gesellschaft ist ein Dokument, das dreizehn selbstverständliche Tugenden zusammenfasst, die auf gesundem Menschenverstand basieren. Sie sollen Bluttrinkern und Blutspendern mehr Sicherheit in ihrem Handeln vermitteln, aber auch unangebrachte Verhaltensweisen schneller enttarnen. Die Tugenden sind seit vielen Jahren tief in der Vampyrgesellschaft verankert und führen bei negativen Charakteren recht schnell zu einem Ausschluss aus der Gemeinschaft, sollten sie ein schadhaftes Verhalten an den Tag legen. Sie sind einer der Gründe warum die Vampyrgesellschaft so friedfertig und harmonisch funktioniert.

1. Wir sind genügsam und nehmen weder mehr Blut als wir wirklich zum Nähren brauchen, noch vergeuden wir das rote Lebenselixier in verschwenderischer Weise, damit der Blutspender keiner unnötigen Belastung oder gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt ist.

2. Wir sind zurechnungsfähig und beim Umgang mit den Utensilien nicht psychisch oder physisch eingeschränkt, da zum Beispiel Alkohol- und Drogenmissbrauch das Urteilsvermögen und die Koordinationsfähigkeiten beeinflussen und damit das Unfallrisiko erhöhen.

3. Wir sind vernünftig und nehmen kein Blut von Minderjährigen oder anderen Personengruppen, die in ihrer Verantwortlichkeit, Entscheidungsmöglichkeit oder Handlungsfähigkeit ganz oder teilweise eingeschränkt sind.

4. Wir sind fürsorglich und nehmen kein Blut von Blutspendern, die eine selbstverletzende, selbstzerstörerische oder suizidale Motivation haben. Ihre Beweggründe sollten Wohlwollen, Zuneigung und Verbundenheit sein.

5. Wir sind respektvoll und behandeln Körper und Seele eines Blutspenders mit Wertschätzung, fügen ihm keine unnötigen Schmerzen und Wunden zu, stellen keine unangemessenen Forderungen oder Bedingungen und wahren seine körperlichen beziehungsweise psychischen Grenzen.

6. Wir sind taktvoll und nehmen kein Blut von Blutspendern, die sich seelisch oder körperlich nicht vollkommen gesund fühlen, um sie keiner zusätzlichen Belastung auszusetzen, sondern gewähren ihnen stattdessen die Möglichkeit in Ruhe zu genesen.

7. Wir sind geduldig und setzen einen Blutspender niemals unter Zeitdruck. Wir geben ihm immer genügend Zeit, um seine körperlichen Wunden zu heilen, gesundheitliche Pausen einzuhalten und neue seelische Kraft zu sammeln.

8. Wir sind zurückhaltend und drängen oder überreden keine Blutspender ihr Blut zu geben. Es soll freiwillig und zwanglos geschehen, damit er uns aus eigener Motivation und mit einem guten Gefühl dieses außergewöhnliche Geschenk überreicht.

9. Wir sind verständnisvoll und überlassen dem freiwilligen Blutspender die Entscheidung über die Art, Häufigkeit und Menge zu bestimmen. Wir ermögliche ihm ebenfalls, die Wahl über die Blutentnahmeutensilien selbst zu treffen.

10. Wir sind verantwortungsvoll und wenn wir einen Kontrollverlust beim Nähren befürchten, setzen wir einen freiwilligen Blutspender nicht alleine der drohenden Gewalt aus, sondern erwählen einen Aufpasser, der eine solche Situation deeskalierend beeinflussen könnte.

11. Wir sind gerecht und lassen möglichen Blutspendern keinen stärkeren Einfluss, besseren sozialen Status oder besondere Vorteile in unserem Umfeld zugute kommen, da dies emotionalen Druck auf alle Beteiligten ausüben könnte.

12. Wir sind diskret und nähren uns nicht in der Öffentlichkeit, um Unbeteiligte nicht durch unser Verhalten zu belästigen, kein schlechtes Licht auf die Gemeinschaft zu werfen und die geheime Identität von anderen Mitgliedern nicht der Allgemeinheit zu offenbaren.

13. Wir sind gewissenhaft und achten sowohl auf unsere eigene Gesundheit als auch die Gesundheit des Blutspenders durch regelmäßigen Bluttests. Wir dürfen niemanden durch Krankheiten, die über das Blut übertragen werden könnten, in Gefahr bringen.

Dieses Dokument können Gemeinschaften und Einzelpersonen mit der nachfolgenden Quellenangabe und unter dem Originaltitel in anderen Medien verwenden und verbreiten. Es ist allerdings zu beachten, dass auch das Vorwort und dieser Nachsatz zum kompletten Dokument gehören und nicht nur die dreizehn Tugenden.




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